Im Regelfall wird die Fütterung auf 2-3 Malzeiten pro Tag verteilt wo die Menge des Kraftfutters vorherrschend ist. Die Folgen sind extrem kurze Fresszeiten mit weniger als 5 Stunden pro Tag. Doch da der empfindliche Verdauungstrakt des Pferdes von seiner Konstitution her nicht dafür gemacht ist, große Portionen auf einmal zu verdauen, sind viele kleine Portionen über den Tag verteilt besser geeignet. Somit wird auch eine Überfüllung des verhältnismäßig kleinen Magens vermieden.
Die Problematik entsteht, sobald das Pferd über einen längeren Zeitraum nichts fressen kann, da die Magensäure weiterhin produziert wird. Die Säure kann die Magenschleimhaut angreifen. Im schlimmsten Fall können dadurch Magengeschwüre hervorgerufen werden. Auch der Darm ist auf eine regelmäßige Zuführung von Raufaser zur Gesunderhaltung der Darmbakterien angewiesen.
Die Fütterung von Raufutter in ausreichender Menge und über einen möglichst langen Zeitraum ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Pferde außerordentlich wichtig. Zudem steigt in der kalten Jahreszeit der Nähstoffbedarf von Ponys und Pferden an, so dass die Futterration erhöht werden muss. Als Mindestmenge rechnet man mit 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht pro Tag zuzüglich Stroh zur freien Verfügung. Um den erhöhten Energiebedarf zu decken, kann man auch hochwertige kaltgepresste Öle in der Fütterung einsetzen.
Wenn ihr Pferd in den Wintermonaten für einzelne Stunden auf einen Paddock darf, können Sie auch hier Langeweile vorbeugen, indem Sie an verschiedene stellen kleinere Heumengen verteilen, so dass es von einem Ort zum anderen wandern muss.
- Ein Großteil des Raufutters wird auf dem Boden zertreten
- Verfressene und leichtfuttrige Pferde schlingen Heu und Silage herunter, womit die Gefahr von Fettleibigkeit, Koliken, Reheschüben, Verstopfung usw. entsteht
- Hoher Arbeitsaufwand wird benötigt, um die Versorgung mit Raufutter ganztägig zu gewährleisten
Vorteile der engmaschige Heunetze
Der Einsatz von Heunetzen in der Pferdehaltung kann verschiedene Vorteile haben. In der Praxis hat sich der Einsatz von engmaschigen Heunetzen mit einer Maschenweite von ca. 45 mm bewährt. Das Pferd muss sich die Halme durch die engen Maschen erarbeiten. Daraus resultiert eine doppelt so lange Fresszeit als wenn das Heu lose auf dem Boden gefüttert wird. Somit ist der Einsatz verdauungsfördernt und vertreibt Langeweile.
Ein weiterer Vorteil ist die geringere Verschwendung, weil kaum Heu auf dem Boden zertreten werden kann. Somit hält auch der Futtervorrat deutlich länger. Der Pferdehalter profitiert von dem geringeren Arbeitsaufwand, da das Netz nicht so häufig nachgefüllt werden muss.
Der Praxistest der TU München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt in 85350 Freilassing bestätigt:
"Abschließend kann aufgrund dieser Untersuchung festgestellt werden, dass das engmaschige Heunetz eine praktikable und empfehlenswerte Lösung darstellt, um für eine artgerechte Pferdefütterung die Fresszeit zu verlängern". Bitte beachten sie, dass die Netze hoch genug aufgehängt werden, damit die Pferde nicht hineintreten.
Bei der Gruppenhaltung im Lauf- oder Offenstall ist der Einsatz von Futterraufen empfehlenswert. Eine gute Lösung ist die Kombination aus Raufe und Heunetz, wie bei unserer DURO-Raufe. So können mehrere Pferde gleichzeitig fressen und die engen Maschen des Netzes erzielen dieselbe Wirkung wie bei den engmaschigen Heunetzen.
Wer lieber auf eine feste Konstruktion als auf ein Netz zurückgreifen möchte, für den eignen sich diverse Heuraufen, welche an die Wand montiert werden können.
Achtung bei Stauballergie!
Viele Pferde reagieren sensibel und allergisch auf im Heu vorhandenen Staub sowie Milben und Pilze. Durch das Befeuchten der Ballen werden die Allergene aus dem Heu gewaschen, so dass auch vorbelastete Pferde unbeschwert ihre Raufutterration genießen können. Bei kleinen Heumengen ist dies noch im Heunetz zu gewährleisten.
Doch diese Prozedur kann bei größeren Futtermengen kaum angewendet werden. Abhilfe können hier Heubefeuchter leisten. In den großen Wannen können schnell und einfach ganze Ballen befeuchtet werden. Somit wird auch die Fütterung von angefeuchtetem Heu für ganze Stallanlagen ermöglicht.